Silvesterblasen

Das Silvesterblasen ist sicherlich die älteste und beständigste Tradition der Musikkapelle. Ob diese bei der Gründung der Musikgesellschaft 1894 bereits bestand, kann nur vermutet werden. Im Potokoll des Jahres 1928 heißt es: „Auch dieses Jahr erfüllt der Verein den alten Brauch, das Neujahr-Anblasen, um vorallem seine geschwächte Kasse zu füllen.“ Womit auch der Hauptgrund für das Überbringen der Neujahrswünsche in jedes einzelne Haus bereits angeführt wird. Damit man diese anstrengende Tour durch das ganze Dorf an einem Tagen absolvieren konnte, wurde die Musikkapelle möglichst in zwei Gruppen geteilt, waren es zu wenig Musikanten, dann ging man an zwei Tagen. Diese persönliche Kontaktaufnahme, das Überbringen von guten Wünschen und das Spielen eines Marsches festigte den kulturellen Zusammenhalt des Dorfes. Auch förderte dies die Kameradschaft in der Musikkapelle, da diese große Touren von Edelitz bis Schwarzensee durch die Begleitumstände wie Alkohol oder schlechtes Wetter, bläserisch nicht leicht zu verkraften waren. Andererseits ging es dabei natürlich recht zünftig zu. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Nur in den Kriegsjahren 1941/42 bis einschließlich 1945/46 ruhte diese Tradition, da viele Musikanten gefallen, aktiv in der Wehrmacht oder noch in Gefangenschaft waren. Das Dorf und auch die Musikkapelle ist seither gewachsen, so dass wir heute mit vier Gruppen an den beiden Tagen vor Silvester durch die Altgemeinde Maria-Thann ziehen. Gespielt werden seit über 40 Jahren etliche Märsche aus dem Lausitzer Marschalbum. Allerdings hat sich über die letzten Jahre auch das ein oder andere moderne Stück eingeschlichen.

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